In Japan gab es mal ein Gesetz, wonach sich Ehepartner scheiden lassen konnten, wenn erst nach der Hochzeit festgestellt wurde, dass einer von beiden Linkshänder war.
Von so einem Luxus schwerwiegender Scheidungsgründe können die Europäer in diesem Artikel nur träumen. Für Marias Kinder ist das schier unvorstellbar. Ihre Mutter ist nämlich bekannt für ihre rigide Hochzeitspolitik.
Jede Tochter muss nehmen, wen immer ihrer Mutter für sie vorgesehen hat. So ist das nun mal im Haus Habsburg.
Heute ist es so weit. Endlich werde ich Maria besuchen. Lange habe ich mich auf diesen Tag gefreut. Sie ist immerhin die Kaiserin und mein erster wirklicher Bezugspunkt mit einer meiner großen Leidenschaften.
Maria lebt in der großen Stadt. In einer der großen Städte schlechthin, die lange Zeit die Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches war.
Auf nach Wien – Sitz der Herrscher aus dem Haus Habsburg
Es ist eher ein zufälliger Besuch. Denn eigentlich bin ich hier, um ein Konzert in der Arena Wien zu besuchen.
Ich war lange nicht im Ausland und so ist das ein ganz besonderer Anlass für mich. Sicher würde ich von der Stadt sehr beeindruckt sein. Wahrscheinlich so sehr, dass es mich künftig immer wieder hierher zurück verschlagen würde.
Wien ist wirklich wunderschön!
Natürlich, das lässt sich über viele Städte sagen. Doch kann ich hier sofort erkennen, dass es sich um eine Kaiserstadt handelt. Dagegen kommt mir Dresden schon fast popelig klein vor. Das ist jedoch ein ziemlich unfairer Vergleich.
Am Wiener Hauptbahnhof angekommen – der zu dieser Zeit noch Südbahnhof heißt – passiere ich nach nur wenigen Metern schon das Schloss Belvedere. Eine solch prachtvolle Anlage, die ich so mitten in der Stadt nicht erwartet hätte.
Wenn du ein wenig Interesse für europäische Geschichte hast, dir Namen wie Prinz Eugen von Savoyen oder Erzherzig Franz Ferdinand sogar etwas sagen, lohnt es schon allein, sich mit diesem Schloss zu beschäftigen.
Ich persönlich finde es weit beeindruckender als das viel berühmtere Schönbrunn.
Ich könnte mich jetzt weiter in einer Beschreibung des Weltkulturerbes der Inneren Stadt von Wien verlieren. Jedoch ist es die Stadt definitiv wert, ihr mal einen eigenen Artikel zu widmen.
Hier geht es um einen ganz speziellen Ort.
Der Ort, wo ich Maria begegnen werde.
Maria – Eine starke Frau
Fast jeder kennt Kaiserin Elisabeth, besser bekannt durch die in einer Filmreihe bekannt gewordene falsche Schreibweise ihres Spitznamens „Sissi“. Aber mit Maria beschäftigen sich nur die wenigsten. Dabei ist sie die weit beeindruckendere Persönlichkeit.
Ihr Vater, Karl VI., war der letzte männliche Nachkomme im Haus Habsburg. Dass eine Frau die Regierungsgeschäfte des riesigen Reiches übernimmt, war lange Zeit unvorstellbar und eigentlich auch nie vorgesehen.
Karl erließ eigens aus diesem Grund einen Erbfolgevertrag, die so genannte Pragmatische Sanktion, die seinen Töchtern den Vorrang bei der Erbfolge vor den Töchtern seines Bruders einräumte und auch die Untrennbarkeit des Reiches feststellte.
Als sich die trauernde Austria – sein Emblem festhaltend – 1740 dann tatsächlich auf seinen Sarg setzte, war Maria gerade mal 23 Jahre alt. Ziemlich jung für das, was dann folgte. Der Erbfolgevertrag wurde nämlich nicht ohne weiteres von jedem anerkannt.
Die so genannten österreichischen Erbfolgekriege dauerten läppische acht Jahre an, doch schaffte es Maria am Ende sich gegen ihre mächtigen Feinde durchzusetzen.
Chapeau!
Eine offizielle Krönung bleibt zwar nur ihrem Ehemann, Franz I. Stephan, vorbehalten, jedoch leitet Maria alle Regierungsgeschäfte. Und sie ist ziemlich herrschsüchtig.
Ihre Ehe mit Franz ist eine glückliche Ehe. Das ist nicht selbstverständlich im Haus Habsburg.
Der Vollständigkeit halber will ich aber erwähnen, dass wir fortan eigentlich vom Haus Habsburg-Lothringen sprechen müssten.
Da Franz sich nicht um so nervige Dinge, wie ein Volk zu regieren kümmern muss, nutzt er die gewonnene Zeit für seine Forschungen. Später einmal würden wir diesen u. a. das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum von Wien verdanken.
Die Schwiegermutter Europas
So wird Maria auch genannt. Ihr erbittertster Feind ist kein geringerer als Friedrich der Große. Ihm verdankt sie zwar auch den siebenjährigen Krieg, an dessen Ende sie Schlesien für immer an den alten Fritz abtreten muss, aber er respektiert die große Herrscherin.
Es gäbe so viel zu Maria zu sagen, dass man über sie ganze Bücher schreiben könnte. Ich glaube aber, dass das hier und da schon gemacht wurde.
Vielleicht noch ein paar Worte, wie es denn zu meiner Faszination für diese Frau kam.
Viele ihrer insgesamt 16 Kinder sterben an den Pocken, aber einige würden wie ihre Mutter Geschichte schreiben. Da wären z. B.:
- der asketisch Lebende Joseph II., der verhindert, dass die Französische Revolution auf Österreich überspringt, ein großer Reformator ist, sich jedoch mit der Idee wiederverwendbarer Särge beim Volk auch unbeliebt macht,
- der nur kurz regierende Leopold II., der z. B. in der Toskana die Todesstrafe abgeschafft hat,
- die hübsche Marie Christine, Marias Lieblingstochter, die als einzige aus Liebe heiraten darf, während alle anderen sich der Staatsräson unterordnen müssen,
- und natürlich Maria Antonia Josepha Johanna von Österreich-Lothringen.
Letztere ist der Grund, dass mich europäische Geschichte so sehr fesselt.
Ich bin sicher, dass du zumindest mal von ihr gehört hast. Sie lebt lange nicht mehr in Wien. Sie ging ins ferne Frankreich und lebt dort als die tragische Königin Maria Antoinette.
Ich hörte, die Zukunft ihrer Tochter sei ungewiss
Für Adelige sind es wohl nicht die besten Zeiten im fernen Paris bzw. Versailles. Armut, Krankheit und Hungersnöte machen den einfachen Leuten dort sehr zu schaffen.
Ich glaube, Marie war dort nie wirklich glücklich. Sie musste ihre Heimat in Wien schon als Kind verlassen und sah ihre Mutter nie wieder. Reisen ist ja auch eine monatelange beschwerliche Angelegenheit.
Marie Antoinette musste sicher nie hungern. Schon allein das verübelte ihr das Volk.
Überhaupt ist sie oft Zielscheibe vom Gespött der Franzosen.
Über ihre Ehe wird viel gemunkelt. Im Bett soll es wohl nicht so recht zwischen ihr und Louis laufen. Böse Gerüchte gibt es zuhauf.
Mich erschreckt, dass teilweise noch heute Geschichtslehrer in ihrer Unkenntnis Marie fälschlicherweise Dinge in den Mund legen, die sie nachweislich nie gesagt hat.
„Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“
Jean-Jacques Rousseau
Wahrscheinlich weißt du, wohin die Situation in Paris einmal führen wird. Die Geschichte macht Marie Antoinette zu einer äußerst tragischen Person, sorgt aber auch dafür, dass eine unendliche Faszination von ihr ausgeht. Nicht nur für mich. Weltweit gibt es unzählige Menschen im Antoinette-Fanclub.
Irgendwann werde ich ihr einen eigenen Artikel widmen. Immerhin gucke ich ihr jeden Tag ins Gesicht. Das kann ich von keiner anderen Frau sagen.
Zum Glück bekommt Maria in Wien das Ende der Geschichte von Antoinette nicht mehr mit. Wäre der Tod nichts Alltägliches zu dieser Zeit, ein jedes Mutterherz müsste brechen, bei den furchtbaren Dingen, die aus der französischen Hauptstadt zu hören sind.
Die Heiratspolitik Marias wird einige ihrer Kinder ins Unglück stürzen. Doch möchte ich mich mit einer Wertung zurückhalten.
Es geht um Macht, klar. Aber es geht auch darum Kriege zu verhindern.
„Bélla geránt aliī, tu félix Áustria nūbe.“
Herzog Rudolf IV
(Kriege lass andere führen, du, glückliches Österreich, heirat’!)
Wie wohnen die Herrscher aus dem Haus Habsburg heute?
Früher wohnte Maria in den prächtigsten Schlössern die Stadt. Das waren Unterkünfte wie die Wiener Hofburg oder ihre ehemalige Sommerresidenz, das Schloss Schönbrunn.
Aber heutzutage lebt sie in einfacheren Verhältnissen. Sie soll in eine kleine Kirche am Neuen Markt eingezogen sein, der aber zum Zeitpunkt ihres Einzuges noch „Mehlgrube“ oder „Mehlmarkt“ genannt wurde. Die Kirche gehört zum Orden der Kapuziner.
Die Gegend wirkt verglichen mit dem Rest der pittoresken Inneren Stadt eher unscheinbar, doch verirrt sich ab und an auch Prominenz hierher.
Kennst du den seinerzeit schwer angesagten Joseph Haydn? Selbstverständlich ist das eine rhetorische Frage.
Fünf Jahre lang wohnte er hier am Markt im Hoföbstlerischen Haus, das aber leider schon mehr als 100 Jahre nicht mehr steht.
Einzug bei den Kapuzinern
Besucht werden darf die Kirche mittlerweile von jedem. Wer dort jedoch wohnen möchte, dem steht das folgende Ritual bevor:
- der Zeremoniär, mit dem Anwärter vor den Toren der Kirche, klopft mit einer Stange gegen die Pforte,
- vom Inneren ertönt eine Stimme und fragt: „Wer begehrt Einlass?“,
- daraufhin hat der Zeremoniär sämtliche Titel des Verstorbenen aufzuzählen, was die Stimme mit einem: „Wir kennen Sie/Ihn nicht“ quittiert,
- also wird ein zweites Mal geklopft, wobei diesem Mal nur noch die kleinen Titel aufgezählt werden,
- doch wieder folgt die Antwort aus dem Inneren, dass man die Person nicht kenne,
- beim dritten Versuch schließlich, antwortet der Zeremoniär nur noch mit dem Namen des Anwärters, ergänzt um den Zusatz „ein armer Sünder, ein Sterblicher.“
Im Anschluss erst wird die Tür geöffnet und der neue Bewohner zieht ein.
Nun müsste ich richtigerweise wohl sagen, dass er oder sie hereingetragen wird. Denn natürlich spreche ich von Menschen, die schon lange nicht mehr aus dieser Erde weilen.
Wir befinden uns in der Kapuziner- oder auch Kaisergruft, einem weltweit einzigartigen Friedhof unter der Kirche.
Die Kaisergruft – Ruhestätte der Herrscher Europas
Gegen ein moderates Eintrittsgeld erhältst du Zutritt zu diesem Ort. Nach dem du die Stufen kurz hinter dem Eingang hinabgestiegen bist, wirst du sofort die beklemmende Atmosphäre hier unten bemerken.
Zumindest geht es mir immer so.
Es ist ein Ort des Respekts und der Ruhe.
Die teilweise unglaublich filigran ausgestalteten Sarkophage können nicht darüber hinwegtäuschen, wie viele menschliche Tragödien dieser Ort erzählt. Schon der erste Schritt durch die Pforte zur Leopolds-Gruft offenbart in Wandnischen nicht weniger als 13 Kindersärge.
Und darin liegen wirklich noch deren Überreste. Dass es sich um die richtige Person handelt, wurde schon immer durch die Kapuziner sichergestellt, indem sie jeden Sarg öffnen ließen, bevor er in die Gruft getragen wurde.
Hier liegen allerdings nicht die kompletten Überreste. Im Haus Habsburg pflegt man ein bestimmtes Ritual, was die Körper der Toten angeht. Herz, Gehirne, Augen, Eingeweide und der restliche Körper wurden voneinander getrennt und wie folgt verteilt:
- Eingeweide, Gehirne, Augen kommen in kupferne Urnen in den Stephansdom in die so genannte Herzogsgruft,
- Herzen werden in silbernen Bechern in die Herzlgruft in die Augustinerkirche von Wien gebracht,
- nur die Körper verbleiben in der Kapuzinergruft.
Ungefähr 150 Menschen finden sich hier unten. Viele fielen den schwarzen Blattern, d. h. den Pocken, zum Opfer.
Du darfst hier im Übrigen fotografieren. Nur Blitzlicht ist verboten, was einige Besucher jedoch nicht daran hindert, dieses zu benutzen. Das trifft bei mir auf Unverständnis.
Wenn das Fotografieren schon erlaubt ist, halte ich mich wenigstens an die Regeln. Aber deren Einhaltung zu überwachen ist ja nicht meine Aufgabe.
So viel Geschichte und so wenig Zeit
Ich treffe hier unten auf viele bedeutende Persönlichkeiten. Einer Frau schenke ich besondere Aufmerksamkeit: dem weißen Liesl, Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel – Marias Mutter.
Wie du vielleicht weißt, komme ich aus dem Harz. Genauer gesagt aus Blankenburg. Eine ruhige kleine Stadt, mit einer verhältnismäßig großen Geschichte. Die Stadt wurde im Rahmen der Hochzeitsfeierlichkeiten von Elisabeth Christine in den Rang eines Fürstentums erhoben.
Außerdem verbrachte sie auch ihren Lebensabend dort. Genauer gesagt im kleinen Schloss in den barocken Gärten von Blankenburg. Maria selbst war als Kind auch hier. Ein Gemälde mit ihrem kindlichen Antlitz schmückt noch heute das Café im großen Schloss von Blankenburg.
Das aber nur mal am Rande.
Auf jede geschichtlich interessante Person hier einzugehen, würde den Rahmen bei weitem sprengen und ich möchte deine Geduld auch nicht überstrapazieren. Wenn du Interesse hast, kannst du dich ja selbst ein wenig mit dem Haus Habsburg auseinandersetzen.
Ein paar VIPs in der Kaisergruft wären zum Beispiel:
- Kaiser Maximilian von Mexiko, der von Napoleon III. im Stich gelassen wurde und in während der mexikanischen Interventionskriege standrechtlich erschossen wurde,
- Erzherzig Franz Ferdinand von Österreich-Este, dessen Ermordung durch die schwarze Hand in Sarajewo als Auslöser des ersten Weltkrieges gilt,
- Franz Joseph I., der am längsten in Österreich regierende Monarch und seine weltweit berühmte Frau Kaiserin Elisabeth (Sisi),
- Erzherzog Otto, der erst vor verhältnismäßig wenigen Jahren die Habsburg-Krise in Österreich auslöste,
- Napoleon II., der einzige legitime männliche Nachkomme vom berühmten Napoleon Bonapartes, der allerdings 1940 wieder aus der Gruft ausziehen musste.
Und das waren längst nicht alle. Für mich folgt nun der große Augenblick.
Ehrfürchtig betrete ich die Maria Theresia Gruft.
Ich stehe mit heruntergelassener Kinnlade vor dem wohl schönsten und einzigartigsten Sarkophag, den ich je in meinem Leben zu Gesicht bekommen werde.
Maria Theresia von Österreich
Mal ernsthaft, kann eine Begräbnisstätte wirklich schön sein?
Prunk ist nun wirklich das Letzte, was ich in meinem Leben als notwendig erachte. Was sich dem Betrachter des im Rokokostil gestalteten Raumes hier jedoch bietet, ist kaum in Worte zu fassen. Und so lautet meine Antwort: ja, Begräbnisstätten können sehr wohl eine unglaubliche Schönheit ausstrahlen.
Maria und Franz haben den Raum selbst entworfen, nach dem der erste Versuch eines Raumes wieder abgerissen wurde, weil er einfach zu klein war. Auch der riesige Doppelsarkophag, auf dem sich das Paar fast in Lebensgröße noch heute in die Augen schaut, wurde von ihnen selbst entworfen.
Dieser Sarkophag ist umringt von den Särgen ihrer Kinder, samt Kindermädchen, die hier als einzige Nicht-Habsburgerin liegen darf.
Der sehr einfach gehaltene Sarg von Sohn Joseph sticht ins Auge. Er spiegelt dessen asketischen Lebensstil perfekt wider.
Im Haus Habsburg – Dekadent bis in den Tod?
Als Kaiser Franz Stephan das zeitliche segnet, wartet er allein in dem Sarkophag noch 15 Jahre auf seine geliebte Maria.
Auch wenn er sich – wie damals üblich – Mätressen hielt, trifft sein Tod Maria schwer. Sie hat diesen nie überwunden. Bereits zehn Jahre vor ihrem eigenen Ableben legt sie ihre Totenkleidung bereit.
Maria ist eine sehr beleibte Frau, weswegen ihr das Treppensteigen schwerfällt. Nur für sie wurde ein Fahrstuhl in die Kaisergruft eingebaut. Als bei einer Fahrt eines der Seile reißt, hängt sie eine halbe Stunde im Fahrstuhl fest.
Das geschieht nur drei Wochen vor ihrem Tod. Für Maria steht fest, dass das ein Zeichen sei, die Gruft wolle sie nicht mehr hergeben.
Ich kann die Geschichte an diesem Ort regelrecht spüren.
Es ist ruhig. Es ist kühl. Es ist dunkel. Und da ist sie nun.
Hier liegt die Mutter der Frau, die mich seit mehr als 20 Jahren fast täglich in meinen Gedanken begleitet.
Während ich um den Sarkophag schleiche und die beeindruckenden lebensgroßen Genien an den Ecken fotografiere, die für Jerusalem, Ungarn, Böhmen und die Reichskrone stehen, realisiere ich einmal mehr, dass aller weltlicher Prunk, aller Besitz keinerlei Bedeutung hat, wenn es an der Zeit ist, sich von unserer sterblichen Hülle zu trennen.
Jedoch soll das nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass es für die Nachfahren und Besucher dieser Orte, wie ich heute einer bin, ein wirklich beeindruckendes Erlebnis ist, diesem Prunk gegenüberzustehen.
Aber tauschen möchte ich zu keiner Zeit mit irgendjemand aus dem Haus Habsburg.
Habsburger Geschichte zum Anfassen
Zu viel Geschichte?
Zu wenig Wien?
Zu wenig Reisen?
An anderer Stelle habe ich ja bereits erwähnt, dass mein Blog kein Reiseblog sein soll. Ich will dich aber nicht zu sehr enttäuschen.
Hier sind ein paar Infos, die du auf einem Reiseblog zur Kaisergruft erwarten könntest (Stand: März 2022):
Adresse | Tegetthoffstraße 2, 1010 Wien, Österreich |
Öffnungszeiten | 10:00 – 18:00 Uhr (täglich) |
Eintrittspreis | 8,00 € (für Erwachsene) |
Sei jedoch gewarnt, dass ich diese Infos nicht aktuell halten werde. Wenn du die Ruhestädte einiger der bedeutendsten Persönlichkeiten europäischer Geschichte einmal selbst besuchen möchtest, solltest du vorher noch mal Google bemühen.
Einen Besuch lege ich dir wirklich ans Herz. Wien ist ja beispielsweise bekannt für das Café Sacher, Schloss Schönbrunn oder den Prater (womit meist der Wurstlprater, also der Vergnügungspark gemeint ist). Jedoch ist nichts davon so beeindruckend wie die Ruhestädte der Habsburger. Und viele kennen diesen Ort gar nicht.
Nebenbei bemerkt gab es Zeiten, die solch eine Möglichkeit gar nicht hergaben. So hatte Marias Sohn, Joseph II., das Betreten der Gruft komplett verboten. Erst sein Bruder, Leopold II., hob dieses Verbot später wieder auf.
Wenn du die Möglichkeit hast, Österreichs Hauptstadt zu besuchen, solltest du dir diesen Ort voll morbider Schönheit wirklich nicht entgehen lassen.
Allein der riesige Doppelsarkophag in der Maria Theresia Gruft mit seinen bedeutungsschwangeren Genienfiguren ist das Eintrittsgeld wert.
Und ja, ich gebe es zu. Der Artikel ist sehr geschichtslastig.
Die Kapuzinergruft jedoch ohne den Kontext ihrer Bedeutung für das Haus Habsburg vorzustellen, lässt sie wirken, als wäre sie nichts anderes, als ein Keller voll verwester Leichen in schönen Särgen. Und das hat sie wirklich nicht verdient.
Außerdem ist dieser Teil der Geschichte der Grund für viele meiner Reisen innerhalb Europas gewesen.
Vielleicht kann die Wiener Kaisergruft ja auch dein Geschichtsinteresse ein wenig wecken. Das Potential hat sie allemal. Was denkst du?
2 Kommentare
Fluffy
Das ist wieder ein wunderschöner Beitrag.
Ich hab ihn gleich noch einmal gelesen und die Fotos sind faszinierend.
Ich freue mich auf den nächsten. 🙂
Matthias
Hallo Fluffy,
vielen lieben Dank. Ich gebe zu, dass ich wirklich geglaubt hätte, dass gerade dieser Beitrag nicht gelesen wird. Da ist es umso schöner zu wissen, dass du dir die Zeit genommen hast.
Nebenbei bemerkt, dein Kommentar ist jetzt tatsächlich der erste offizielle Kommentar auf dem gesamten Blog 🙂
LG
Matthias